Rasenaussaat im Herbst
Damit es im Sommer wieder richtig grün ist
In den meisten deutschen Gärten ist die größte Fläche mit Rasen bedeckt. Kein Wunder, denn für die Freizeitgestaltung im Grünen bietet er viele Möglichkeiten. Hier kann man picknicken, sich sonnen, den Grill oder das Planschbecken aufstellen, mit den Kindern toben, Fußball spielen oder eine Gartenparty feiern. Aber die so vielfach strapazierte Grünfläche braucht einiges an Pflege, denn sie muss regelmäßig gemäht, vertikutiert und gedüngt werden. Sind einzelne Bereiche trocken geworden oder sehr ausgedünnt, lassen sich die Lücken mit Reparatursaatgutmischungen oder Rollrasen schließen. Manchmal reicht das aber nicht mehr aus. Dann nämlich, wenn die gesamte Fläche unansehnlich geworden ist, weil Moos und Wildkräuter überhand genommen haben oder die Grasnarbe im Laufe der Jahre an vielen Stellen sehr gelitten hat. In diesen Fällen ist es sinnvoll, über eine komplette Neuanlage des Rasens nachzudenken. Wer sich das nicht zutraut, keine Zeit oder einfach nicht das passende Werkzeug hat, sollte mit der Aufgabe einen Landschaftsgärtner betrauen.
Im Prinzip kann man – außer bei Frost – Grassamen das ganze Jahr über aussäen. Die Profis für Garten und Landschaft empfehlen allerdings, dies im Frühjahr oder Herbst zu tun, da der Boden nicht zu trocken sein sollte. Dies ist im Sommer häufig der Fall. Im Herbst gibt es in der Regel mehr Niederschlag und außerdem sorgt Tau für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Ideal für die Rasenneuanlage sind Bodentemperaturen über zehn Grad, deshalb bieten sich vor allem die Monate September und Oktober an. Das Wichtigste bei der Aussaat ist die Vorbereitung der Fläche. Um eine durchlässige, unkrautfreie und nährstoffreiche Grundlage zu schaffen, schält man zunächst den alten Rasen ab. Anschließend wird der Boden gelockert, am einfachsten geht dies mit einer Motorhacke. Ist er schwer und lehmig, empfehlen Landschaftsgärtner, Sand in den Boden einzuarbeiten. Dadurch wird das Wurzelwachstum des Rasens begünstigt. Bevor nun die Walze zum Einsatz kommt, werden mit dem Rechen Unebenheiten ausgeglichen und größere Steine und harte Erdklumpen entfernt sowie ein Startdünger gleichmäßig in den Boden eingearbeitet.
Rasen ist nicht gleich Rasen
Beim Kauf des Rasensamens sollte man nicht sparen, sondern auf hochwertige Qualitätsmischungen zurückgreifen. Aber aufgepasst: Es gibt unterschiedliche Sorten und nicht jede Grassorte ist für jeden Garten geeignet. Für Hausgärten werden im Handel zumeist Zier-, Gebrauchs-, Strapazier- und Schattenrasen angeboten. Landschaftsgärtner wissen genau, welcher davon sich am besten für den jeweiligen Standort und die jeweilige Nutzung der Fläche eignet. Wer sich für die richtige Rasensaatgutmischung entscheidet, hat länger Freude daran und auch die Pflege ist später wesentlich einfacher. Das ausgewählte Saatgut sollte gleichmäßig ausgebracht werden, damit keine Lücken entstehen. Dafür gibt es spezielle Sämaschinen, mit denen sehr genau dosiert werden kann. Mit dem Rechen wird das Saatgut anschließend leicht in die Erde eingearbeitet – allerdings nicht zu tief, denn es benötigt Licht zum Keimen. Das erneute Anwalzen sorgt für guten Kontakt mit dem Boden.
Während der nächsten zwei bis drei Wochen sollte der Boden immer gleichmäßig feucht sein. Falls es nicht regnet, empfiehlt es sich, jeden zweiten Tag zu gießen. Der Wasserstrahl sollte dabei so eingestellt sein, dass er das Saatgut nicht fortspült. Ideal ist die gleichmäßige Beregnung mit einem Rasensprenger. Nach etwa vier bis sechs Wochen, in denen die Fläche möglichst wenig betreten wird, kann zum ersten Mal gemäht werden. Die Profis für Garten und Landschaft raten, für den ersten Schnitt eine Höhe von fünf Zentimetern zu wählen. Danach kann auch kürzer geschnitten werden. Wichtig beim Mähen sind scharfe Messer, denn stumpfe Klingen können die Gräser mit den noch schwachen Rasenwurzeln herausreißen.
BGL
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Rasenkanten und Mähroboter
Bereits vor der Anlage einer neuen Rasenfläche sollte man zusammen mit dem Landschaftsgärtner überlegen, wie die Rasenkante aussehen soll. Die sogenannte Englische Kante – also der nahtlose Übergang zwischen Rasen und Beet – ist auch bei uns sehr beliebt. Der Nachteil: Man muss die Kante während der Wachstumsperiode regelmäßig abstechen, damit der Rasen nicht in die Beete wächst. Wer das nicht möchte, kann seine Rasenfläche auch mit Rasenkantensteinen aus Beton, Granit-Kleinpflaster, Klinker oder Backsteinen einfassen lassen. Auch Kanten aus Metall, Kunststoff oder Gummi werden seit einigen Jahren angeboten. Die flexiblen Profile eignen sich besonders gut zur Einfassung geschwungener Rasenflächen. Wer sich in absehbarer Zeit einen Mähroboter zulegen möchte, sollte auch dies bei Anlage des neuen Rasens berücksichtigen. Der Landschaftsgärtner kann dann bereits vor der Aussaat, den dünnen Draht, der künftig den Mähbereich des Roboters begrenzt, in den Boden rund um die Fläche verlegen.
BGL