Alles bleibt anders

Thema Juli 2014

Alles bleibt anders:
Der Traumgarten lässt sich entdecken

Was ein Traumgarten ist, darüber sind sich die Menschen zum Glück nicht einig. Jeder Garten ist individuell wie seine Menschen und das macht die Beschäftigung mit ihm so interessant. Kein Zufall, dass die Aktionen zur „Offenen Gartenpforte“ seit Jahren großen Zulauf haben, dass private Schaugärten und Landes- und Bundesgartenschauen Besuchermagneten sind. Der Garten ist für viele Menschen wesentlicher Teil ihrer Lebensqualität – und doch sind viele mit ihrem eigenen unzufrieden. Oft hilft es nicht, hier oder da ein Detail zu verändern. Das Geheimnis aller als schön empfundenen Gärten, so unterschiedlich sie auch sein mögen, ist ein stimmiges Konzept.

Fürs ganze Jahr planen

Ein Garten erscheint im Laufe des Jahres allein aufgrund seiner Bepflanzung immer wieder anders und darauf lässt sich Einfluss nehmen. Inspiration gibt der Blick in andere Gärten, das Gespräch mit Gartenfreunden und das Schmökern in Gartenbüchern. Letztere wecken vor allem Wünsche, die manchmal die Unzufriedenheit mit dem eigenen Garten noch größer machen. Die gute Nachricht: Das ist der Moment, in dem alles anders werden kann. Landschaftsgärtner kennen sich mit der Gestaltung und Planung, Bau und Pflege von Gärten bestens aus – das ist ihr Beruf. Pflanzenauswahl, Blütezeiten, Farben, Wuchshöhen, Bodenansprüche, Herbstfärbung, Winterhärte … für den Fachmann kein Problem. Was wir als harmonisch empfinden, ist das Ergebnis einer gelungenen Kombination der Pflanzen. Ob sich zu den ersten zartgrünen Austrieben der Sträucher im Frühling ein Leuchtfeuer von Zwiebelblumen entfacht oder ob Ihr Frühling nur elegant weiß daherkommt, ist Geschmackssache. Wenn sich der Garten dann zum Sommer hin wandelt und im satten Laub der Gehölze immer wieder andere Farben und Formen erscheinen, wenn der Blick von verschiedenen Punkten unterschiedliche Eindrücke vermittelt, dann genießen Gartenbesitzer die Schönheit zu Hause und sind stolz, zu Recht.

Wie hätten Sie´s denn gerne?

Am Anfang stehen die eigenen Wünsche und das, was wie man den Garten nützen will. Hier gibt es wie im Sport „Pflicht“ und „Kür“. Eine Terrasse tut immer gut. Sie ist die Verbindung zwischen Haus und Garten und vor allem für die Übergangszeiten praktisch und sinnvoll: Im Frühling, wenn die Sonne uns nach draußen lockt, ist es herrlich, vielleicht noch mit einer Decke um die Beine, im Schutz der Hauswand zu sitzen und vom Sommergarten zu träumen. Auch einen Hausbaum brauchen wir. Auf jeder Kinderzeichnung steht intuitiv neben dem Haus ein Baum. Bäume sind Begleiter des Menschen und stehen für Schutz und Geborgenheit. Einem Haus geben sie Individualität und Identifikation. Dabei darf der Baum mindestens die Höhe des Hauses erreichen, das macht das Gebäude weniger dominant. Das erste frische Laub im Frühling wird sehnsüchtig erwartet, die Blüte mächtig bestaunt. Im Sommer sitzt man in seinem Schatten, im Herbst erfreut man sich am bunten Laub und im Winter geben die kahlen Äste und der Stamm dem Garten Struktur. Aufgrund der derzeit meist eher kleineren Grundstücke muss man nicht an einen Bergahorn oder eine Stieleiche denken. Von den meisten Baumarten gibt es heute auch kleinbleibende Sorten, sogar von Obstbäumen. Sie bieten vieles: Blütenschmuck im Frühling, Früchte im Sommer oder Herbst und sie sind ganz nebenbei Lebensraum für Insekten und Vögel.

Individuell wie ein Maßanzug

Ob es Wasser im Garten geben soll oder eher eine Spielecke für kleine Kinder, ob Gemüsegarten oder Rosenbeet, Natursteinpflaster oder Holzpalisaden … entscheidet sich in der Planungsphase je nach Wunsch der Gartenbesitzer und den Möglichkeiten, die der Garten bietet. Auch Form und Lage des Gartens, der Stil des Hauses und der Umgebung sind wichtige Vorgaben. Landschaftsgärtner bringen zum Beispiel in lange, schmale Gärten durch die Schaffung verschiedener Gartenräume Ruhe oder schaffen in kurzen Gärten durch geschickte Farb- und Größenwahl der Pflanzen Tiefe. Unerfahrene Gartenbesitzer neigen dazu, zu viel zu pflanzen und wundern sich dann nach wenigen Jahren, dass ihre Beete überwuchern oder dass sich Pflanzen nicht wie erwartet entwickeln. Wenn man dagegen die Pflanzen an die Stellen setzt, die dem natürlichen Standort nahe kommen und mit Pflanzenkenntnis den Zuwachs gleich bei der Planung berücksichtigt, werden sich die Beete ineinander schmiegen und alles wird passen wir ein Maßanzug.

BGL